Das Einrichten einer VPN-Verbindung auf dem iPhone ist relativ einfach und geht sehr schnell, wenn man alle Zugangsdaten zur Hand hat. Sobald die Daten einmal im iPhone gespeichert sind, erscheint in den Einstellungen ein neuer Button mit dem die VPN-Verbindung auf Knopfdruck hergestellt und auch wieder getrennt werden kann.
Den etwas komplizierten Weg durch die Einstellungs-Menüs muss man also nur zur Einrichtung oder Änderung der Zugangsdaten vornehmen. Hier nun eine kurze Anleitung dazu:
In den Einstellungen scrollt man etwas nach unten bis zum dritten Block mit der Option „Allgemein“. Je nach Version des iOS Betriebssystems sind die Menüpunkte teilweise etwas anders gruppiert, aber „Allgemein“ befindet sich bei den meisten Versionen im dritten Block.
Bei iOS 5 gibt es unter „Allgemein“ noch einen eigenen Menüpunkt „Netzwerk“ mit dem ganz unten platzierten Untermenü „VPN“, doch bei iOS 6 kann man unter „Allgemein“ gleich direkt auf die VPN-Einstellungen zugreifen.
Ein Klick auf „VPN hinzufügen“ führt zu den Eingabefeldern für die Zugangsdaten. Ganz oben kann mit drei Buttons zwischen den drei verschiedenen VPN-Protokollen L2TP, PPTP und IPSec gewählt werden. Während viele der VPN-Anbieter für Mobilgeräte aus Gründen der Einfachheit PPTP anbieten, kann man bei einigen auch L2TP oder IPSec nutzen.
Während das erste Eingabefeld „Beschreibung“ frei nach persönlichen Wünschen benannt werden kann, um den VPN-Anbieter oder den Standort des Servers (US-Westküste, US-Ostküste, Deutschland, usw.) identifizieren und unterscheiden zu können, müssen bei „Server“, „Account“ und „Kennwort“ die Zugangsdaten eingetragen werden, die man von seinem Anbieter bekommen hat. Meistens sind diese entweder mit den Login-Daten für den Kundenbereich identisch oder können dort abgerufen werden.
Für das Feld „Server“ wird entweder eine URL wie pptp.anbieterdomain.tld oder eine IP-Adresse benötigt, daher muss man für verschiedene Server auch mehrere Verbindungsprofile anlegen. Der Button „RSA-SecurID“ kann fast bei allen Anbietern ignoriert werden und bei L2TP vergeben auch nur wenige Anbieter ein „Shared Secret“, was dann meist mit dem Firmennamen wie zum Beispiel HideMyAss identisch ist. Die Einstellung „Für alle Daten“ sollte man auf aktiv gesetzt lassen, solange man keinen speziellen Grund hat, bestimmte Daten nicht über die VPN-Verbindung übertragen zu wollen.
Mit Klick auf „Sichern“ ist die Einrichtung dann abgeschlossen und die VPN-Verbindung kann für das bevorzugte (oder einzige) Profil nun direkt über den Haupt-Einstellungsbildschirm aktiviert oder deaktiviert werden.
Eine aktive VPN-Verbindung erkennt man auf dem iPhone übrigens an dem kleinen blauen „VPN“-Symbol in der Statusleiste.
Welche VPN-Protokolle werden vom iPhone unterstützt?
Da für die Nutzung von OpenVPN das Systemrouting und DNS verändert werden müssten (was jedoch nicht mit Apples Richtlinien konform ist) unterstützt Apple iOS standardmäßig nur L2TP, PPTP und (Cisco) IPSec mit Benutzeridentifizierung durch MS-CHAPV2-Kennwort, RSA SecurID oder CryptoCard sowie Geräteidentifizierung durch Shared Secret (symmetrischer Schlüssel). Seit iOS 4.1 können mit entsprechender App aus dem App Store auch Juniper Junos Pulse und Cisco AnyConnect genutzt werden.
Um OpenVPN auf dem iPhone nutzen zu können, müsste man einen Jailbreak durchführen, der jedoch gegen die Geschäftsbedingungen von Apple verstoßen und damit zu Garantieverlust führen kann. Erfahrene Nutzer, die sich aller Risiken (wie zum Beispiel dem eventuellen Entstehen von Sicherheitslücken) bewusst sind, haben nach dem Jailbreak die Möglichkeit Apps wie GuizmOVPN GUI zu installieren und so das OpenVPN Protokoll verwenden zu können.